Mehrgenerationenwohnen in Kaufungen

Kein Wunder, dass es nach dem Zeitungsartikel in der hna vom 23.7.12 ein steigende Nachfrage nach Bauplätzen in Kaufungen gibt. Dort wurde unter dem Titel “Kaufunger Festplatz soll Baugebiet werden” davon gesprochen, dass “schon in ein paar Jahren … das Gelände in der Nähe des Naherholungsparks Steinertsee ein attraktives Wohngebiet sein” könnte. Kaufungen ist ein interessanter Standort.

In den nächsten Monaten wird sich die Frage stellen, wie der neue Festplatz bebaut werden soll und kann. Die Förderung von Mehrgenerationenwohnen wird unter anderem vom Bundesfami­lienministerium, vom Bundesbauministerium, von CDU und FDP in Hessen, von den Grünen in Wiesbaden und vom Landesvorsitzen­den der SPD und von der Grünen Linken Liste Kaufungen gewünscht und als notwendig erachtet. Die Gründe sind vielfältig. So führt unsere Familienministerin unter anderem an, dass der Zu­sammenhalt innerhalb der Familien zwar nach wie vor stark ist,

aber das familiäre Netz zur Betreuung und Unterstützung … grobmaschiger [wird]. Dadurch ist das traditionelle Modell der Großfamilie immer seltener anzutreffen, bei dem mehrere Generationen unter einem Dach oder in unmittelbarer Nachbarschaft leben. Das bedeutet, dass wir Alternativen brauchen und dass öffentliche Orte wie Mehrgenerationenhäuser umso bedeutender werden.“

Die CDU in Hessen hat diesen Umstand verstanden und schreibt

damit die Lebensqualität im Alter nicht leidet, gewinnen barrierefreie Wohnbedingungen zunehmend an Bedeutung. Die CDU-geführte Landesregierung hat auf diese Entwicklung reagiert. Landesweit bieten heute Wohnberater Unterstützung und Hilfe rund um das Thema Wohnen im Alter. Aber auch alternative Wohnkonzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die CDU-Fraktion unterstützt beispielsweise die von der Landesregierung ins Leben gerufenen Projekte von Mehrgenerationenhäusern, bei denen Jung und Alt, Senioren und junge Familien, gemeinsam unter einem Dach wohnen. Durch die Unterstützung des betreuten Wohnens und alternativer Wohnformen ermöglichen wir älteren Menschen in einem größtmöglichen Maß an Selbstbestimmtheit leben zu können. (Quelle)

Das hessisches Sozialministerium hat eine Broschüre zum Thema Gemeinschaftliches Wohnen herausgegeben. Der Grund eine Bro­schüre zu veröffentlichen, die sich an Bürgerinnen und Bürger, aber auch an Wohnungsbaugesellschaften und Architekten, an Entschei­dungsträgerinnen und -träger aus Politik und Verwaltung richtet, beschreibt Minister Grüntner folgendermaßen: Es geht darum, „über das gemeinschaftliche Wohnen zu informieren, damit die immer noch bestehenden Hürden bei der Realisierung dieser Wohnform besser erkannt und abgebaut werden können.“

Mit diesen Hürden setzen sich die folgenden aktuellen Broschüren auseinander. Wir stellen Ihnen hier die Links zu ausgewählten Publikationen zur Verfügung, damit Sie sich selbst ein Bild von der Lage machen können. Wir Kaufunger haben es in der Hand und stehen in Verantwortung, diesen Ort nachhaltig, zukunftssicher und den Bedürfnissen entsprechend zu entwickeln.

Wenn Sie selbst mit dem Gedanken spielen, eine Baugemeinschaft zu gründen, die mitten in Kaufungen ein Mehrgenerationenwohnprojekt planen und realisieren möchte, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit der Gemeinde auf. Wenn Sie Unterstützung benötigen, steht Ihnen die GLLK selbstverständlich zur Verfügung.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2011): „Starke Leistung für jedes Alter“

Bündnis 90 / Die Grünen Wiesbaden. Pressemitteilung vom 21.3.2012: „Grüne möchten alternative Wohnformen fördern“

Hessisches Sozialministerium (2012): „Neue Wohnprojekte für Jung und Alt. Gemeinschaftliches Wohnen in Hessen“

CDU Hessen; FDP Hessen (2009): „Vertrauen. Freiheit. Fortschritt. Hessen startet ins nächste Jahrzehnt. Koalitionsvereinbarung 2009 – 2014“

SPD Hessen: „Aktives Alter – Neue Wege in der Seniorenpolitik“

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2012): „Wohnen für Mehr(Generationen. Gemeinschaft stärken. Praxisbeispiele zum gemeinschaftlichen und generationenübergrei­fenden Wohnen“