In der letzten Gemeindevertretersitzung wurde über ein neues Baugebiet am „Südlichen Ortsrand Niederkaufungen“ diskutiert. Insgesamt sollen dort 6,7 ha landwirtschaftlich genutzte durch Neubauten versiegelt werden. Die geplanten ca. 250 Wohneinheiten liegen unmittelbar an der B7, also vielleicht auch der zukünftigen Autobahn. Um das Wohnen an dieser Stelle überhaupt erträglich zu machen, ist die Errichtung einer 8 Meter hohen Lärmschutzwand vorgesehen.

Schon im Vorfeld, bei der Anhörung der Verbände und „Träger öffentlicher Belange“ hagelte es Kritik.
So schreibt der BUND: „Die geplante Versiegelung von weiteren 6,7 ha verschlechtert für mindestens ein halbes Jahrhundert die Ressourcen Boden, Wasser und Mikroklima.“ Auch weist der BUND darauf hin, dass die Folgen von Starkregenereignissen mit jedem m² versiegeltem Boden weiter steigt. Die Anwohner*innen der Straße „Am Haferbach“ hatten es in den letzten Jahren mehrfach erfahren, was es heißt, wenn hier Schlammlawinen die Straße runterstürzen.
Auch der Kreisbauernverband Kassel schießt sich dieser Kritik an und schlägt vor, bei der zukünftigen Entwicklung von Kaufungen die Innenentwicklung mehr in den Fokus zu nehmen und weißt zu Recht darauf hin, dass bis heute ein Leerstandskataster für die Kunigundengemeinde fehlt. Der Verband fordert klar den Vorrang von bäuerlicher Landnutzung zur Sicherstellung der Lebensmittelsouveränität vor Neubauten auf der grünen Wiese.
Leider setzten sich SPD, CDU und auch die KWG über all diese Bedenken hinweg und haben der weiteren Planaufstellung zugestimmt. Alleine die Planungen sollen Kaufungen knapp 550.000€ kosten. Kaufungen versäumt es damit, endlich andere Schwerpunkte zu setzen, die Sanierung der Innerortslagen voranzutreiben, Leerstände zu beseitigen und so für ein lebendiges und fußläufiges Kaufungen zu sorgen.
Schade, wir sagen, Kaufungen kann das besser!09watcc g
Wer mehr Informationen zu den Planungen haben möchte, kann hier die Planunterlagen einsehen: Bebauungsplan 89 (19 MB)
